Reflexionen

2006 – 2012

Das Individuum als zentrales Thema einer fotografischen Ausstellung ist kein weiterer Anspruch eines falschen Intellektualismus, der am Ende in Metaphern mündet und arm an Diskurs ist, wenn keine visuelle Aussage mit verschiedenen Interpretationen existiert.
Mit „Reflexionen“ soll durch digitale Fotografie und urbane Intervention eine Reihe von Fragen und Widersprüchen veranschaulicht werden, wobei alltägliche Umgebungen oft unfreiwillig im Mittelpunkt stehen.
Das Bewusstwerden der Widersprüche, die unseren Alltag prägen, erfordert einen Prozess der Beobachtung, Analyse und Reflexion. Daher ist die Interpretation dieser Arbeit von Anfang an abhängig von der Erfahrung oder der intellektuellen Bildung jedes Einzelnen.
„Reflexionen“ präsentiert sich eher als eine Reihe von Fragen, die vom Individuum ausgehen und sich an das Kollektiv, die Gesellschaft, richten: Wo stehen wir gerade? Was haben wir aus uns gemacht? Wohin gehen wir?
Die Ergebnisse zeigen im Wesentlichen eine untrennbare Verbindung von Momenten, Orten, Situationen und Fragen. Aus Sicht des Autors ist diese Übung regional geprägt, aber mit universellen Fragen. Die Gesellschaft und ihre Funktionsweisen sind letztendlich ein großer Ablageort für Abfälle, die sich durch ihre bloße Präsenz selbst satirisieren.

Juan Pablo Delgado Berman,